[Eisfair] Eisfair-2 End Of Life

Marcus Roeckrath marcus.roeckrath at gmx.de
Mi Mai 29 22:36:07 CEST 2013


Hallo Eike,

Eike Bastiansson wrote:

> - Den klassischen Eisfair-1 Weg, bei dem die Entwickler in sehr viel
> Eigenarbeit das Basissystem, Pakete, und die Konfigurationsschicht
> pflegen.
> - Den "Distri-mit-Menü"-Weg, bei dem die Entwickler lediglich die
> Konfigurationsschicht pflegen welche auf eine Fremddistribution
> aufsetzt.

Mir ist es persönlich sympathischer, dass eisfair ein System ist, das aus
einer Hand kommt und auch ein eigenes Gesicht hat.

Mir wäre etwas unwohl dabei, wenn man sich bei der Entwicklung einer
Server-Distribution von einer anderen Distribution/Team abhängig macht.

Die ganze eigene Arbeit fällt mit der Qualität und dem Engagement der
dahinterliegenden Distribution.

Die Struktur des aktuellen eisfair-1 liegt komplett in "einer Hand". Sie ist
soaktuell, wie Arbeit von den Entwicklern (Kern und Paket-Entwickler)
hineingesteckt wird.

Die meisten Pakete sind aktuell und werden schnell mit Updates versorgt.

Auch kann bei dieser Vorgehensweise eher auf Anwenderwünsche eingegangen
werden, wie es z. B. jetzt mit den Treibern für lm_sensors in Arbeit ist.
Bei Abhängigkeit von einer Fremddistribution ist man dann an anderer Stelle
auf "Wohlwollen" angewiesen.

> Eisfair-1:
> + Breiter Rückhalt aus der langjährig gewachsenen Comunity.

Wobei ich mir hier deutlich mehr Rückmeldung wünschen würde.

> o Paketumfang: für die meisten Aufgaben ausreichend.

Eisfair war mal angetreten, als einfache Distribution für den alltäglichen
Gebrauch, den auch der Linuxunkundige aufsetzen kann.

Wenn man sich nun anscheut, welche Pakete es zwischenzeitlich gibt, muss man
konstatieren, dass man inzwischen viel mehr Aufgaben, als mal anfänglich
geplant, betreiben kann.

Wer noch mehr oder beliebigste Freiheit bei der Konfiguration will, ist aber
wohl eher mit einer SuSE, ... besser beraten, schlägt sich dann aber auch
mit unterschiedlichsten Konfigurationsmechanismen rum.

> - Neueste Hardware kann evtl. nicht immer sofort / optimal genutz
> werden.

Habe bislang auch noch auf aktuellen PCs eisfair installiert bekommen, die
Grenzen des 2.6er-Kernels kann man aber auch nicht verleugnen.

Mir hat das bislang aber gereicht; ist alles stabil und rennt einfach. Habe
auch in meiner Schule seit November 2012 einen eisfair-1 auf aktueller
Hardware, als Ersatz eines Win-Servers, laufen.

> - Durch begrenzte Manpower besteht die Gefahr den Anschluss an wichtige
> Entwicklungen zu verlieren. (Bis jetzt ging es aber anscheinend immer
> irgendwie weiter.)

Eisfair ist und bleibt ein Freizeitprodukt von Enthusiasten; da arbeiten
keine Leute, die von IBM und Co ein Gehalt beziehen.

> Ich persönlich werde mich jetzt erstmal für Eisfair-1 entscheiden, da
> ich einerseits augenblicklich eine Lösung brauche, mir zweitens aber
> auch vom Grundprinzip des Eisfair-1 eine bessere Systemintegrität
> (=Verlässlichkeit für mich als Anwender) verspreche als bei einer
> Fremddistribution mit Eisfair-Like Konfigurationsschicht.

Du bekommst Support aus einer Hand; im Falle der Einbindung einer
Fremddistribution als Grundlage, holst Du Dir Support für die Konfiguration
bei den eisfair-Leuten, was die Funktionalität der Pakete angeht, bei den
Machern der Fremddistribution.

Alles Geschmacksache, über den sich bekanntlich nicht streiten - oder
vielleicht vortrefflich - lässt.

Und das ist auch wieder einer der von mir geliebten Vorteile von Linux - die
Vielfalt; da kann jeder etwas fürseinen Geschmack finden, so er keine
Redmonder-Einheitssosse will.

-- 
Gruss Marcus


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