[Eisfair_dev] Erweiterung Verzeichnisbaum

Alexander Dahl lespocky at web.de
Do Mai 14 17:05:05 CEST 2020


Hallo Kay,

Kay Martinen schrieb Donnerstag, 14. Mai 2020, 10:43 (CEST):
> Sorry wenn ich da mal nachfrage.

Passt schon, ich finde es zumindest aus akademischer Sicht auch
interessant.

> Am 14.05.20 um 09:34 schrieb Marcus Röckrath:
>> 
>> Thomas Quast wrote:
>> 
>>> Nun ist es aber so, das vereinzelte Pakete per default eben doch (z.B.)
>>> das Verzeichnis /srv verwenden.
>> 
>> Das hat sich in letzter Zeit so ergeben und ist in vielen Distris üblich,
>> dort Daten von Serverdiensten (Datenbanken, WWW, FTP) abzulegen.

Ich hätte aus dem Bauch raus gesagt, dass /opt und /srv Pfade sind, wo
die Distri nix zu suchen hat. /opt wird in meinere Wahrnehmung von third
party software zur Installation genutzt und nach /srv packt der
Administrator Daten, auf denen irgendein Serverdienst operiert. Ich
installiere bspw. gern Webanwendungen nach /srv

> Macht das Nutzen dieser Verzeichnisbäume das portieren/Paketieren nur
> einfacher - entgegen der eigenen Dev Doku? Ich stecke da nicht so drin
> aber ich glaubte immer solche Pfade werden als Optionen oder fest im
> makefile angegeben, das man; vermute ich; eh bearbeiten muß wenn man ein
> Paket für Eisfair macht. So wie für jede andere Distri.

Naja Makefile hast Du ja nur beim Kompilieren und einige Pfade werden
erst zur Laufzeit ausgewertet, insbesondere solche, die irgendwo
unterhalb von /etc in irgendeinem Config-File stehen.

>> Die Skripte selbst sollten von /usr/local nach /usr/lib umziehen.
>
> Das /usr/local frei bleibt finde ich auch sinnvoll. Aber zu /usr/lib
> (und allg. auch zu /var/lib) hätte ich mal ne (theoretische?)
> Grundsatzfrage. Wieso scripte? Oder auch Daten?

Fixe Scripte oder Binaries nach /usr (weil ggf. read only) und Daten
unterhalb von /var …

> Ich meine, der Verzeichnisast sagt LIB und das sehe ich als Library,
> also als Ort für linux-bibliotheksdateien. Scripte passen da nach meinem
> Verständnis ebenso wenig rein wie z.B. die dhcpd-leases unter /var/lib
>
> Müßten dort nicht nur libs liegen von Programmen die in /usr/bin liegen
> und diese Brauchen? Das wäre zumindest unmittelbar nachvollziehbar. Und
> früher war es wohl auch mal möglich z.b. /usr/* per nfs an diskless
> hosts zu vergeben damit diese die Programme dort nutzen können.
>
> Okay, scripte sind ausführbar. Bibliotheken gewiß auch. Aber doch erst
> wenn sie in den Speicher geladen wurden oder? Und ich weiß ehrlich
> gesagt nicht ob eine Bibliothek selbst Daten anlegen kann. Ich glaubte
> bisher das tut nur ein Programm - Mithilfe von Funktionen die es aus der
> Bibliothek lädt wenn beides im Speicher liegt.

Die Nutzung von /var/lib hat IMHO ein grundsätzliches Problem: die
Benamsung ist unglücklich. Laut Filesystem Hierarchy Standard (FHS)
gehört da folgendes rein:

"State information. Persistent data modified by programs as they run,
e.g., databases, packaging system metadata, etc. "

Aber eisfair selbst ist ja auch nicht ganz frei von historisch
gewachsenen komischen Dingen. Bspw. der ganze Kram unterhalb von
/var/install der in großen Teilen gar nicht so "variabel" ist. ;-)

Letztlich sollte es aber so sein, dass es eine aktuelle Dokumentation
geben sollte, was wo hin kommt bei eisfair und die Devs halten sich an
genau diese Dokumentation, unabhängig davon ob jede einzelne das
sinnvoll findet oder was irgendein anderer Standard sagt. Sich an
letzteres zu halten ist nett, aber hier schlägt Konsitenz auf dem System
dann doch Einhaltung eines übergeordneten Standards.

Grüße
Alex

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