[Fli4l_dev] fli4l auf Banana Pi R1
Christoph Schulz
fli4l at kristov.de
Di Jul 21 16:58:07 CEST 2015
Hallo!
Christoph Schulz schrieb:
> Vielen Dank an euch beide! Ein solches Prachtexemplar (BPi-R1) steht nun
> bei mir auf dem Schreibtisch. Nun muss ich mir nur noch eine MicroSD-Karte
> besorgen, dann kann die Entwicklung losgehen...
So...
Vor neun Tagen habe ich nun tatsächlich mit dem Projekt "Banana Pi R-1"
begonnen und ein passendes Ticket (FFL-1444) angelegt. Danach hat eine
interessante Zeit für mich begonnen, die von Höhen und Tiefen durchzogen war
;-)
Vielleicht das Ergebnis vorweg: Der fli4l läuft auf dem Banana Pi R-1!
Vieles funktioniert schon, an einigem muss noch gefeilt werden. Aber
prinzipiell kann das Projekt als erfolgreich verbucht werden. Die noch
fehlenden Punkte sind im o.g. Ticket nachzulesen; dort sind auch eine
funktionierende Konfiguration und Boot- und Kernel-Protokolle sowie
Screenshots vorhanden. Eine Erstbespielung einer passenden SD-Karte
funktioniert momentan nur unter Linux, Unterstützung für Windows steht auf
Grund eines fehlenden "dd"-Programms noch aus. (Es muss ein spezieller
Bootlader auf die SD-Karte gebracht werden, da das sonst übliche SYSLINUX
nicht verwendet werden kann.) Die passenden Tarballs gibt es unter [1].
[1] http://fli4l.nettworks.org/tarballs/4.0.0/trunk/sunxi
Zur Entwicklung: Der "Erstkontakt" war recht deprimierend, weil die von mir
heruntergeladenen vorgefertigten Betriebssystem-Images (modifiziertes
Debian, Bananian, ...), die eigentlich "out-of-the-box" laufen sollten,
nicht liefen -- der Kernel bootete nicht, oder der Boot brach irgendwann ab.
Nach zwei Tagen Lesen und Ausprobieren lief immerhin der selbstgebaute
fli4l-Kernel -- aber auch nur vom USB-Stick, von der MicroSD-Karte konnte
das rootfs-Image nicht geladen werden. Der Netzwerkstecker meines Kabels
hatte nicht immer den nötigen Kontakt, für die Montage der WLAN-Antennen
musste ich das Board komplett aus dem Case nehmen, da die Kabel _unter_ dem
Board aufgesteckt werden müssen, ... Lauter Kleinigkeiten, welche die
Entwicklung jedoch stark behindert haben, weil ich nicht auf Anhieb wusste,
ob es ein Hard- oder ein Software-Problem ist.
Inzwischen schiebe ich die meisten Probleme auf die Stromversorgung. Wenn
man das Board ins Case steckt, hat der MicroUSB-Stecker des Netzteilkabels
keinen richtigen Kontakt, er steckt nicht tief genug drin in der Buchse.
Sprich: Beim versehentlichen Wackeln (oder einfach nur Verschieben des
Boards) kann die Stromversorgung unterbrochen werden. Eventuell war dies
auch für die anderen "Seltsamkeiten" (Leseprobleme bei der MicroSD-Karte,
nicht funktionierender WLAN-Adapter etc.) verantwortlich. Lässt man das Case
weg, passt der Stecker prima und hält. Das Case ist auch für andere Dinge
unpraktisch; so kommt man z.B. an die SD-Karte nicht heran, wenn das Case zu
ist. Alles in allem macht das Case mehr Probleme, als dass es nützt.
Jedenfalls den Boden als Unterlage für die Platine kann man gut gebrauchen
;-)
Ich habe in der Zeit auch einiges gelernt (etwa über Device-Trees im Linux-
Kernel) und darüber, dass eine modulare Distribution wie fli4l Probleme
machen kann, wenn die zugrunde liegenden Hardware-Treiber der Meinung sind,
sie müssten in den Kernel einkompiliert werden ;-) Ein ähnliches Problem
hatten wir auch beim Raspberry Pi (FFL-1358), das konnte dort zum Glück
inzwischen auch behoben werden.
Vielen Dank nochmal an die Spender und auch an Florian, der mich mit einem
FT232-USB/RS232-Konverter versorgt hat, so dass ich mich überhaupt mit dem
Gerät "unterhalten" konnte.
Viele Grüße,
--
Christoph Schulz
[fli4l-Team]
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