[Eisfair] Der eisfair-2 Nachfolger

Yves Schumann yves at eisfair.org
Mo Jun 17 13:33:02 CEST 2013


Hallo alle miteinander,

nachdem nun die Frage nach dem was nach eisfair-2 (e2) kommt immer
lauter wird, möchte ich hiermit bekannt geben, was wir vor haben und
woran genau wir im Moment arbeiten.

Wie in diversen anderen Threads bereits geschrieben, wird es mit der
Entwicklung von e2 nicht mehr weiter gehen. Ihr könnt Euch sicher sein,
dass uns diese Entscheidung alles andere als leicht gefallen ist. Es ist
nicht wenig Herzblut in e2 eingeflossen und bzgl. der Zukunft von e2
wurden viele verschiedene Varianten durchgespielt oder sogar angetestet.
Unterm Strich ist es für uns nicht machbar, e2 weiterzuführen, auch wenn
mit diesem Entschluss doch recht viele Mannjahre Arbeit quasi beerdigt
werden. Wir sehen es so positiv wie wir können, denn aus allem was
geschehen ist, haben wir für das was nun folgt gelernt und unsere Lehren
gezogen.

Nur was kommt jetzt? Neugierig?

OK, zunächst einige Worte zu den Überlegungen. Wir haben im Team
verschiedene weitere Vorgehensweisen diskutiert und deren Vor- und
Nachteile gegeneinander abgewogen. Wichtige Faktoren waren dabei immer,
dass wir so viel wie möglich von der bisherigen Arbeit und deren
Resultaten profitieren wollen, wobei wir aber begrenzte
Manpower-Kapazitäten haben. Aus diesen Überlegungen kristallisierte sich
heraus, dass die grundsätzliche Idee von e2, also die Verwendung
vorhandener Binaries, nach wie vor das grösste Potential hat. Dabei
sollten aber nicht die gleichen Probleme auftreten oder zumindest sehr
viel frühzeitiger Beachtung finden, welche bei e2 letztendlich dazu
führten, das System nicht weiterführen zu können.

Die Idee der Verwendung vorhandener Binaries wurde also weiter
verfeinert. Schon vor längerer Zeit wurde darüber nachgedacht, diesen
Gedanken noch viel weiter zu treiben und das was eisfair ausmacht, die
einfache und systemweit einheitliche Konfiguration, im Ganzen auf ein
vorhandenes System aufzusetzen. Mit dieser und einigen anderen Ideen im
Hinterkopf wurden nun vorhandene Distributionen auf deren Gegebenheiten,
Möglichkeiten und auch Potential hin abgeklopft, getestet, genauer
betrachtet und auch wieder verworfen. Wichtige Gedanken bei dieser Suche
waren, dass auch die Entwicklung eines Paketes wieder einfach(er) werden
soll und dass wir von den mittlerweile sehr viel weiter ausgereiften
Möglichkeiten eines echten Paket-Manager profieren wollen. Dabei haben
wir eine Distribution gefunden, welche genau unseren Anforderungen,
Ideen und Zielen entspricht und diese Distribution wird die Basis für
das Nachfolgesystem sein.

Darf ich vorstellen: --- alpeis ---

Die Basis-Distribution für das neue System wird alpine-Linux [1] sein.
Dabei handelt es sich um eine aktiv gepflegte, sehr schlanke
Distribution, welche (wie auch unser Schwesterprojekt fli4l) auf uClibc
basiert, die Sicherheit des Systems im Fokus hat und eine grosse Anzahl
Pakete mitbringt. Unter [2] wird alpine-Linux unter anderem wie folgt
beschrieben:

------------>8 schnipp 8<--------------
Alpine Linux is a community-developed operating system designed for x86
Routers, Firewalls, VPNs, VoIP and servers.
Alpine Linux is and always will be free of charge. You do not pay any
licensing fees. You can download, use and share Alpine Linux with anyone
for absolutely nothing.
Alpine Linux was designed with security in mind. It has proactive
security features, such as PaX and SSP, that prevent security holes from
being exploited.
Alpine Linux uses the uClibc C library and all of the base tools from
BusyBox. These are normally found on embedded systems and are smaller
than the tools found on GNU/Linux systems.
------------>8 schnapp 8<--------------

Daraus entstand auch der Name des Kindes:

    'alpeis - A Linux Powered Easy Internet Server'.

Zum momentanen Zeitpunkt haben wir die cui-Tools auf alpine portiert, so
dass dort das bekannte 'setup' funktioniert und auch alle Pakete bereits
installiert werden können. Damit stehen auf einen Schlag die
alpine-Pakete grundsätzlich zur Verfügung. Die Idee bzw. das weitere
Vorgehens ist nun, dass für die Konfiguration eines Paketes X ein
Konfigurationspaket Y entwickelt wird, welches sich in das alpeis-setup
integriert. Damit kann nun Paket X via 'setup' konfiguriert werden. Für
einige Pakete sind diese Konfig-Pakete bereits fertig und weitere werden
folgen.

Es kann also Paket X installiert werden, auch wenn es noch kein
Konfig-Paket dafür gibt. Die Konfiguration von X muss/kann dann einfach
von Hand erfolgen, bis das Konfig-Paket verfügbar ist. Die Entwicklung
von noch gar nicht vorhandenen Paketen ist ebenso ohne Probleme möglich,
womit sich der Kreis dann auch wieder schliesst.

In einem anderen Thread wurde angesprochen, warum es so "geheim"
gehalten wird oder warum es keine RCs gibt. Nun, perspektifisch wird es
keine Geheimhaltung geben. Der bisherige Grund ist jedoch ganz einfach:
Es gibt noch keinen RC und wenn wir etwas veröffentlichen, dann soll es
zumindest grundsätzlich lauffähig sein. Dazu gehört aber noch etwas mehr
als nur ein ISO zur Verfügung zu stellen. Bevor wir nun Zeit verbraten
um irgendwie zu beschreiben, welche Schritte notwendig sind um aus einem
alpine-Linux eine alpeis-Installation zu machen, möchten wir die letzten
Schritte abschliessen, um ein Image zu veröffentlichen, welches die
wichtigsten Dinge tatsächlich enthält. Genau das ist es, was im Moment
noch nicht abgeschlossen ist: Die Integration in das Installer-Image.

Somit ist nun die Katze aus dem Sack.

Die Entwicklung von alpeis wird sich sehr stark am Vorgehen von
alpine-Linux orientieren. Wir sind im Moment dabei, das Setup der
verwendeten git-Repositories sowie der CI-Umgebung zu verfeinern, um
darüber möglichst einfach und zeitnah aktuelle Versionen aller
Komponenten zur Verfügung stellen zu können. Wer sich davon vorab
schonmal ein Bild machen will, sollte unter [3] vorbei schauen.

[1] http://alpinelinux.org
[2] http://alpinelinux.org/about
[3] https://ssl.nettworks.org/ci/view/alpeis/

-- 
Kind regards,
Yves
[eisfair- & alpeis-Team]


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