[Eisfair] kleiner Test der GEO-Daten

[Kay Martinen]

Am 18.05.22 um 21:06 schrieb Detlef Paschke:
> Am 18.05.2022 um 19:34 schrieb Marcus Röckrath:
>> Detlef Paschke wrote:
>>
>>> ich bin aktuell ein wenig am spielen mit derzeit zwei Anbietern, die
>>> GEO-Daten anhand der IP mit einer geradezu lächerlich einfachen API und
>>> vor allem ohne Login, Konto oder sonst eine Anmeldung zur Verfügung
>>> stellen.

Ich vermute das sagt schon genug aus über die "Qualität" der Daten.

>>> Beim Testen ist mir hin und wieder eine Differenz aufgefallen und ich
>>> würde gern wissen, welcher der Anbieter denn genauer in seinen Daten
>>> ist. Bei mir und bei Bekannten ist die Abweichung maximal im
>>> Postleitzahlen-Bereich doch bei fremden IP kann man das schwer
>>> validieren. Bei einem aktueller Fall einer von BFB geblockten IP zwar
>>> eine Differenz zwischen Karlsruhe und Frankfurt am Main. Soweit ich
>>> sehe, sind das schon mal ca. 140Km und verschiedene Bundesländer, was
>>> mir etwas viel erscheint.

Ich fürchte das ist zuviel Aufwand für ein nicht-sinnvoll lösbares
Unterfangen. Was obige Unterschiede unterstreichen. Endkunden IP ortest
du damit definitiv nur nach der Methode "Schroedingers Katze".

>> Woher soll ein Dienst denn überhaupt genau einen "Kunden" verorten? 

Eben! Wenn es nicht für Stasi 2.0 gebaut ist/wird dann ist das nonsens.

> Ist das nicht eher der Standort des Providers?

Wohl eher dessen POP an dem die Externe IP aufschlägt.

> Letztendlich geht es so exakt natürlich nicht. Bis zum DSLAM wird es
> sicher nicht zurück gehen aber ich denke, bis zur nächsten
> Vermittlungsstelle.

Du weißt das Telefonie heute eher via VoIP läuft? Die Vermittlung ist da
nur noch ein Durchlaufknoten von vielen. Und wenn die eine IP hätte dann
ist die vermutlich eher providernetz-intern aber nicht gleichbedeutend
mit einem validen Standort.

> Das machen ja alle GeoIP-Dienste nicht anders. Bis
> zum einzelnen Gerät ginge dann ab IPv6, das will aber keiner (den ich
> kenne).

Wo sollen denn bitte die ganzen Geo-daten her kommen zu IPv6 Adressen?

Ich denke du mußt da generell die DialUp Netzsegmente IPv4 und IPv6
ausklammern denn die werden definitiv keine validen Geolocation Angaben
haben oder liefern. Und wenn du eine Location von Endkunden-Anschlüssen
bekommst dann ist das die des Point of Presence des jew. Providers. Also
der Punkt an dem dessen pppoe o.a. Verbindung aus dem providerinternen
netz mit einer öffentlichen IP raus kommt. Und da jeder Provider
bestrebt sein wird die Verbindungen seiner kunden so lange im eigenen
Netz zu behalten wie es geht (billiger) kann dieser Punkt; je nach
Verbindungsart; unterschiedlich weit weg sein.

Als ich noch DSL-Lite und echtes ISDN hatte wurde meine Externe IP von
entsprechenden Diensten in der Gegend um Flensburg verortet. Das ist
Ostsee/SH und ich wohne auf einer Insel in der Nordsee!

Wie's jetzt ist weiß ich grad nicht denn ich habe Hybrid. Und damit zwar
mehrere IPs (DSL, LTE) aber der gebündelte Kanal der beiden Techniken
kann an einer ganz anderen Stelle ins Internet hüpfen als man denkt. Das
wird dort sein wo der HAAP-Server steht und meine Externe IP ins
Internet routet. Oder noch wo anders...

Geolocation taugt m.E. nur etwas für Server und andere Dienstanbieter
die ggf. auch geolocation Infos zu ihren IPs im DNS ablegen. Diese
möglichkeit gibt es ja schon eine Weile.

Wenn du deinen Test also für solche Dienste durchführen würdest kannst
du evtl. mit google maps o.a. die Genauigkeit ermitteln.

Für Endkunden-IPs taugt das aber m.E. überhaupt nicht. Ich würde es mir
auch verbitten wollen wenn der Provider für die von mir benutzten IPv4
und IPv6 Adressen jeweils akkurate Location Daten im Öffentlichen DNS
ablegen würde. Das ist meine Privatsphäre die damit abgeschafft würde.

Wie fändest du es wenn dich jeder Hans und Franz per GeoLoc finden und
zuhause Stalken könnte bloß weil du irgendwo etwas kommentiertes was dem
nicht gefiele?

Ｂｙｅ／
   ／Ｋａｙ

-- 
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)